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Volkstümliches Anstehen geht selten zusammen mit dem Namen eines Philosophen. Die Philosophie ist nicht gemacht, die Menge zu gewinnen.
Kuno Fischer

Vorwort

Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Im Mittelpunkt steht dabei ein diesseitiges Leben in Harmonie mit der kosmischen Ordnung. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der indischen und chinesischen Philosophie zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der Achsenzeit erfasst.

Kerngebiete der Philosophie sind die Logik (als die Wissenschaft des folgerichtigen Denkens), die Ethik (als die Wissenschaft des rechten Handelns) und die Metaphysik (als die Wissenschaft der ersten Gründe des Seins und der Wirklichkeit). Weitere Grunddisziplinen sind die Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie, die sich mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns im Allgemeinen bzw. speziell mit den Erkenntnisweisen der unterschiedlichen Einzelwissenschaften beschäftigen.

Die Frage, wer denn nun ein Philosoph sei, lässt sich unter verschiedenen Gesichtspunkten beantworten. Ob ein Philosophiewissenschaftler zugleich als ein Philosoph anzusehen ist, ist zumindest umstritten. Schon Arthur Schopenhauer kritisierte die Universitätsphilosophie mit den Worten: Wenige Philosophen sind Professoren der Philosophie gewesen, und noch weniger Professoren der Philosophie Philosophen …

In der Tat steht dem Selbstdenker diese Bestellung zum Universitätsprofessor mehr im Wege als jede andere. Nach dieser Auffassung ist wie bei Politikern und Politologen auch zwischen Philosophen und Philosophiewissenschaftlern zu unterscheiden. Während die einen Politik oder Philosophie praktisch betreiben, untersuchen und systematisieren die anderen auf Grundlage eines entsprechenden Studiums die Arbeit der „Praktiker“.

Ein Philosoph (wie lateinisch philosophus von griechisch φιλόσοφος philósophos „Freund der Weisheit; Gelehrter“) oder sinngemäß Denker ist ein Mensch, der danach strebt, Antworten auf grundlegende (Sinn-)Fragen über die Welt, über den Menschen und dessen Verhältnis zu seiner Umwelt zu finden. (Wikipedia)

Historischer Materialismus

Historischer Materialismus ist zunächst nichts anderes als die materialistische Beantwortung der Grundfrage der Philosophie in bezug auf die menschliche Gesellschaft und ihre Geschichte. Historischer Materialist sein heißt, die Gesellschaft, ihr Entstehen und ihre Entwicklung […] zu untersuchen und zu erklären:

Es sind die materiellen gesellschaftlichen Verhältnisse, die das Primat vor den ideellen haben; der ökonomische Lebensprozess ist gegenüber dem ideologischen (*) das Ursprüngliche.

(*) Die Geschichte des Ideologiebegriffs ist eng verknüpft mit der Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft. Ideologie nach heutigem Verständnis wird erst möglich nach dem „Verschwinden des göttlichen Bezugspunktes“ das sich bereits ankündigt mit dem beginnenden Empirismus in Bacons „Idolenlehre“ (Analyse und Erklärung aller die Erkenntnis verfälschenden Fehlerquellen, d.h. der geistigen Trugbilder), die als Götzenbilder und Täuschungsquellen den Weg zur wahren Einsicht versperren.

Erst nach Beendigung der französischen Revolution (1789-1799) ergibt es einen Sinn, von bürgerlicher Ideologie oder generell von einem solchen Ideologiebegriff zu sprechen. Denn in dieser Revolution (ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer Systeme, der meist abrupt oder in relativ kurzer Zeit erfolgt und der friedlich oder gewaltsam vor sich gehen kann) besiegte das Bürgertum (das Kapital) mit Hilfe der Volksmassen die Monarchie. Die gemachten Versprechungen an das Volk wurden von den neuen Machthabern - den Kapitalisten - natürlich nicht realisiert. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen blieb bestehen, nur die Form änderte sich. Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt.

Die Bourgeoisie (das Bürgertum) hat in der Geschichte eine höchst revolutionäre Rolle gespielt. Dort, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat sie alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übriggelassen, als das nackte Interesse, als die gefühllose “bare Zahlung”. Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt. (Manifest der Kommunistischen Partei - 1948 Dietz Verlag Berlin)

Den wesentlichen Beitrag zum heutigen Ideologieverständnis dürfte schließlich Karl Marx geleistet haben, der im „Elend der Philosophie“ ausführt: „[…] dieselben Menschen, welche die sozialen Verhältnisse gemäß ihrer materiellen Produktionsweise gestalten, gestalten auch die Prinzipien, die Ideen, die Kategorien gemäß ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse“. Und gestalten kann hiernach immer nur derjenige, der die Produktionsmittel und damit verbunden die politische Macht besitzt. Derzeit ist es somit der Kapitalist, der bestimmt, welchen Wert Kultur, Bildung, Moral, Ethik, Soziales, Arbeit etc. für den kapitalistischen Staat hat!

Wo die ideologische Beeinflussung der Gedanken vom Profitstreben geleitet wird

Die sogenannten sozialen Medien in der bürgerlichen (kapitalistischen) Gesellschaft sind nichts anderes als manipulative Plattformen von privatwirtschaftlichen Medienkonzernen, für die das menschliche Verhalten lediglich eine Ware darstellt. Das Augenmerk solcher Plattformen ist nicht etwa auf den sozialen Aspekt ausgerichtet. Das ist nur Show. Markt und Konsum lauten die Zauberworte des herrschenden Kapitals und in diesem Sinne sind sie tätig in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Der Profit heiligt dabei alle Mittel.

Hierbei erfolgt eine systematische Beeinflussung des Bewusstseins mit dem Ziel, dass wir auf politischer und menschlicher Ebene zu ihren Gunsten umdenken sollen. Dabei kennt man keine Skrupel, wenn es um das Ausspionieren, das Filtern von Nachrichten, das Weglassen von Wahrheiten etc. geht.

Solche Medien (wie eigentlich alle privatwirtschaftlichen Kommunikationsmittel) dienen dem Zweck, dass wir, ohne es zu merken, Teil einer Blase werden. Sie bilden eine speziell für uns entwickelte Realität ab. Unter anderem kennen sie unsere Ängste, Bedürfnisse, Vorlieben und Wünsche.

Das Volk/ der Mensch bekommt immer nur das, was es/ er selbst erwählt oder das, was das bestehende Gesellschaftssystem für das Volk/ den Mensch auswählt. Jeder einzelne kann indes wählen, ob er die Welt bzw. die Gesellschaft verändern oder sie so bestehen lassen will, wie sie derzeit ist.

Grundsätzlich sind eigentlich wir es, die entscheiden, wem wir folgen wollen oder welche Themen uns interessieren. Indes achten Roboter in diesem System auf solche Verhaltensmuster im Netz ( mittels Meta Tags, Updates, die eigentlich Uploads sind, Cookies, ...) und lassen uns gemäß Programmierung entsprechende manipulierte Informationen zukommen, die ihrem Zweck dienlich sind.

Dann entscheiden Algorithmen für uns. Sie geben an, welche Kontakte wir am häufigsten sehen und auf welche Posts wir beim Surfen treffen sollten. Wenn einer unserer Kontakte nicht an einer bestimmten Stelle in unserem Netzwerk auftauchen sollte, bedeutet das nicht, dass sein letzter Post schon lange her war. Das System hat nur nicht seine Posts für unsere täglichen Updates ausgewählt.

Ähnlich verhält es sich mit den Inhalten. Wir sollten nicht davon ausgehen, dass die Nachrichten oder die Informationen, die wir sehen, aktuell oder die relevantesten sind. Was uns angezeigt wird, ist eine sorgfältige Auswahl basierend auf unseren persönlichen Vorlieben. Natürlich spielt dabei eine Rolle, wie der Markt uns für sich gewinnen kann.

Kurz gesagt: Es ist wahrscheinlich, dass wir letztendlich die Welt so sehen, wie sie uns in den sozialen Medien suggeriert wird – auch wenn dem nicht so ist. Wir haben Zugang zu einer kleinen Blase, die von einem Server entwickelt wurde und uns zur Verfügung gestellt wird ... (https://gedankenwelt.de/soziale-medien-eine-blase-ideologischer-manipulation/)

Der Sozialismus ist kein Kult der Persönlichkeit und erst recht nicht subjektiv-idealistisch

Die Aufblähung philosophischen Denkens zur Weltschöpfung ruht auf einem philosophischen Standpunkt, der nicht über die Grundfrage der Philosophie nach dem Verhältnis von Denken und Sein hinausführt. Dass Philosophieren schon Verändern und Erzeugen von Realität sei, basiert auf der idealistischen Prämisse, dass das Denken eine Form der praktischen Tätigkeit des Menschen sei. Diese Prämisse ist falsch.

Denken ist etwas ganz anderes als praktisches Handeln. Keine noch so angestrengte Anspannung des Begriffs kann auch nur das winzigste Stückchen der wirklichen Welt bewegen. Es ist, wenn von der idealistischen Verwechslung des Denkens mit der Realität ausgegangen wird, auch nicht verwunderlich, dass in diesem „praxis-philosophischen“ Konzept der Sozialismus in eine bloße Bewusstseinstatsache verwandelt wird. Der Sozialismus sei lediglich ein „Aspekt“ des wirklichen Lebens, und zwar sein Selbstbewusstsein.

Zur mystischen Phrase wird diese subjektiv-idealistische Philosophie schließlich dort, wo sie den Sozialismus als „Kult der Persönlichkeit“ verkündet. Es liegt auf der Hand, dass eine solche Philosophie den reaktionärsten und illusionärsten Träumen des Antikommunismus entgegenkommt. Die reale, materielle, praktische Alternative zum Kapitalismus erst einmal in eine bloße Idee zurückverwandelt, hätte die Monopolbourgeoisie guten Grund, sich wieder auf eine ungebrochene Herrschaft über den Erdball einzurichten. Ihre begründete Furcht auch vor der Idee des Sozialismus wurzelt gerade darin, dass diese Idee gedanklicher Ausdruck einer gesellschaftlichen Realität ist [- war und zukünftig ist -], der Arbeiterklasse, ihrer Interessen, Kämpfe [- Niederlagen -] und [künftigen] Siege. (https://kommunistische-initiative.de/das-sein-bestimmt-das-bewusstsein/)

Die Stärke liegt im arbeitenden Volk. Wenn es sein Joch trägt, dann nur, weil es hypnotisiert ist. Und nur darauf kommt es eben an - diese Hypnose zu zerstören. Tolstoi

Was Sozialismus überhaupt bedeutet 

Was im Zusammenhang mit dem Sozialismus - der durchaus keine fixe Idee sondern ein wissenschaftlich ausgearbeitetes Gesellschaftskonzept ist - vielseitig von gewissen Kreisen kritisiert wird, ist die Diktatur der Arbeiterklasse. Gemeint ist damit indes nichts anderes als die politische Führung durch jene, die den gesellschaftlichen Reichtum erarbeiten, jene also, die produzieren, die produktive Arbeit leisten. Jene, die Wohnungen, Betriebe, Kulturhäuser, Bahnen, Autos, Musikinstrumente, Arztpraxen, Verwaltungsgebäude, Fernseher, Kinos, Musikanlagen etc. herstellen. Das sind die Arbeiter (Werktätige, Produzierende, Proletarier), die in einer Gesellschaft all das erarbeiten, was diese elementar benötigt. Und ob nun Künstler, Arzt, Beamter, Anwalt, Richter, Haus-, Fabrikbesitzer etc. - keiner von jenen würde existieren können, wenn vorab nicht die produktive Kraft all das schaffen würde, was jene zum Leben und für ihr unproduktives Schaffen benötigen.

Du kannst zwar eine Oper komponieren, aber ohne Bühne, Kostüme und Instrumente wäre diese nicht aufzuführen!

Geht man nun wiederum von dem Aspekt der Logik aus, dann ist es auch nicht unsinnig, dass die produktive Kraft bestimmt, wie eine soziale (dem Gemeinwohl, der Allgemeinheit dienende) Gesellschaft funktionieren sollte. Selbstredend ist dafür ein entsprechendes Bewusstsein vonnöten, um der sozialen Gerechtigkeit Folge zu leisten und keine erneute Unterdrückung zu schaffen. Somit muss ein solches Bewusstsein erst erlernt werden. Also ist die politische und kulturelle Bildung gleichbedeutend mit der produktiven Arbeit, um eine gerechte Welt zu schaffen, in der Ethik, Moral, Kultur und soziales Miteinander einhergehen. Das ist schon alles! Die allumfassende Frage bleibt bestehen: Will man das und was tut man, damit es so wird? Nun fasst euch alle an die eigene Nase, denn wenn sich die Mehrheit diesbezüglich nicht einig ist, dann wird das auch nichts ...